Marie Vaubel, Projektkoordinatorin Energie von der Verbraucherzentrale Berlin, erklärt: „Die Preise für fossile Energieträger verteuern sich jetzt durch die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz. Hinzu kommt der steigende CO2-Preis, der auch in den nächsten Jahren für einen stetigen Anstieg sorgen wird. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten prüfen, ob sie auf klimafreundlichere Heizungen umsteigen können und ob sie alle Energiesparpotentiale ausgereizt haben. Auch ein Anbieterwechsel kann Kosten senken. Vom Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung raten wir ab, da gibt es bessere Alternativen.“
Wie erhöht der CO2-Preis die Kosten?
Das Beispiel zeigt, wie stark die Heizkosten für ein Einfamilienhaus mit einem Heizenergieverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Erdgas durch die Entwicklung des CO2-Preises steigen werden:
Jahr |
CO2-Preis pro Tonne |
CO2-Preis pro kWh |
Mehrkosten durch CO2-Preis |
2023 |
30 Euro + 7 % MwSt. |
0,64 Cent |
ca. 96 Euro |
2024 |
45 Euro + 19 % MwSt. |
1,07 Cent |
ca. 161 Euro |
2025 |
55 Euro + 19 % MwSt. |
1,31 Cent |
ca. 196 Euro |
Weil Heizöl einen höheren CO2-Ausstoß hat als Erdgas, fällt der Anstieg des CO2-Preises höher aus. So liegen die Mehrkosten durch CO2 für das gleiche Einfamilienhaus mit Ölheizung 2024 bei 194 Euro und 2025 bei 237 Euro. Ab dem Jahr 2026 wird der Preis in einem Korridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO2 liegen.
Mehrwertsteuersatz steigt
Innerhalb der nächsten Wochen wird der Mehrwertsteuersatz für Gas und auch für Fernwärme wieder auf 19 Prozent angehoben. Aktuell gilt noch der seit Oktober 2022 reduzierte Steuersatz von 7 Prozent.
Die Mehrwertsteuer war vor dem Hintergrund der hohen Preise 2022 gesenkt worden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent wieder ab dem 1. März 2024 gilt.
Was können Sie tun?
- Sparen Sie Kosten durch gezieltes Heizen und Lüften
- Eine leichte Absenkung der Raumtemperatur oder eine Reduzierung des Warmwasserverbrauchs können deutlich Kosten senken
- Prüfen Sie durch Preisvergleich, ob sich ein Wechsel zu einem anderem Energieanbieter lohnt. Oft kann man so deutlich sparen
- Eine nachträgliche Wärmedämmung kann die Heizkosten um mehr als 40 Prozent senken
- Bei vielen Heizungsanlagen können verringerte Vorlauftemperaturen die Kosten senken
- Jede zentrale Heizung sollte durch hydraulischen Abgleich optimiert sein, der von Heizungsfachbetrieben vorgenommen wird
- Vom Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung rät die Energieberatung der Verbraucherzentrale Berlin ab. Es existieren mit Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Fernwärme inzwischen für nahezu jedes Gebäude sinnvolle Alternativen
Unsere Beratungsangebote
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Über uns:
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte unabhängige Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher*innen mit derzeit über 900 Energieberater*innen und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft. Im Jahr 2022 wurden mehr als 280.000 Haushalte zu allen Energie-Themen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise Energiesparen, Wärmedämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien. Die durch diese Beratungen bewirkten Energieeffizienzmaßnahmen ermöglichen eine Einsparung die dem Jahresenergieverbrauch aller Privathaushalte Frankfurts (am Main) entsprechen.
Hinweis
In einer früheren Version der Tabelle war die Mehrwertsteuer nicht mit eingerechnet.